Große Synagoge, Budapest

Geistiges Zentrum der liberalen Juden: Die Große Synagoge

Die Große Synagoge ist das geistige Zentrum des liberalen ungarischen Judentums und befindet sich nördlich des Ungarischen Nationalmuseums im Stadtteil Pest.

Unterkünfte nähe Große Synagoge

Feel at Home BudapestDZ ab 32,00 €Hársfa apartment 3.DZ ab 17,10 €G&G Ideal Flat - SinagogaMehr Angebote Nähe Große Synagoge

Über viele Jahrhunderte hinweg lebten die ungarischen Juden unter schlechten Bedingungen und zum Ende des 17. Jahrhunderts wurden sie schließlich ganz aus Budapest vertrieben. Erst acht Jahrzehnte später kehrte mit dem Duldungserlass Josephs II. die Hoffnung auf ein friedlicheres Leben zurück. Der König erlaubte der jüdischen Bevölkerung, eine Siedlung am Randbezirk von Pest zu errichten.
So entwickelten sich die nahe am Zentrum gelegene Elisabeth- und Theresienstadt zum Wohnsitz ausschließlich jüdischer Menschen. Die Traditionen der damaligen Zeit sind in den Vierteln auch heute noch durch die fantastische Architektur und Kunst zu spüren. Besonders beeindruckend ist natürlich die Dohány utcai zsinagóga genannte zweitgrößte Synagoge der Welt.

Im Jahr 1854 war mit dem Baubeginn der prachtvollen Synagoge die Zeit des Betens in Schulen und Privatwohnungen endgültig vorbei. Der deutsche Architekt Ludwig Förster steckte sein gesamtes Geschick in die Konstruktion des Gebetshauses. In den folgenden fünf Jahren wuchs das Gebäude zu der größten Synagoge Europas heran. Und so erhielt das Gotteshaus schließlich auch den Namen Große Synagoge.
Die beiden achteckigen, 44 Meter hohen Türme werden von zwiebelförmigen Kuppeln gekrönt und prägen zusammen mit der rot-weiß gestreiften Fassade die Ansicht des der Wiener Synagoge sehr ähnlichen Gotteshauses. Die Wiener Synagoge wurde im Jahr des Baubeginns der Budapester Synagoge ebenfalls von Ludwig Förster realisiert.

Die größte europäische Synagoge

Das Gotteshaus wurde 1854 erbaut

Reich verziert: Die Große Synagoge von Budapest

Erst wenn etwa 3.000 Männer und Frauen im riesigen Langhaus der Großen Synagoge Platz genommen haben, sind alle Sitzplätze belegt. Im Inneren des jüdischen Gotteshauses kann man die überwältigenden und dennoch grazilen Eindrücke auf sich wirken lassen: In allen Ecken gibt es etwas entdecken, wie beispielsweise die Frauenempore oder den fast neun Meter hohen Thoraschrank. Dieser befindet sich nicht, wie üblich, in der Mitte des Gebäudes, sondern im Chor. Der weite, einige Elemente der maurischen Baukunst aufweisende Raum wird von gusseisernen Pfeilern und Trägern gestützt und erhält so eine ganz eigene Eleganz.

Im Innenhof der Großen Synagoge steht ein silberner Baum, auf dessen Blättern viele Namen stehen: Dieses Kunstwerk wurde im Jahr 1990 von Imre Varga geschaffen und soll an die Opfer des Holocaust erinnern. Im an die Große Synagoge angrenzenden Heldentempel wird zudem den während des Ersten Weltkrieges gefallenen Soldaten gedacht.

Das in der Nähe gelegene Jüdische Museum erzählt die Geschichte des ungarischen Judentums von der Römerzeit bis in die Gegenwart. Zu sehen gibt es in dem anno 1931 entstandenen Ausstellungshaus wertvolle Autographen von Theodor Herzl, dem Begründer des modernen Zionismus. Im Treppenaufgang des Jüdischen Museums erinnert eine Gedenktafel daran, dass sein Geburtshaus einst auf diesem Grundstück stand.

Draußen verströmen die Küchen von Konditoreien und Restaurants verlockende Düfte und laden zu einer Kostprobe der delikaten koscheren Speisen ein.

Holocaustmahnmal in der Synagoge

Die Synagoge bietet 3.000 Menschen Platz

Einer der 44 Meter hohen Türme