Gellértberg, Budapest

Das Befreiungsdenkmal von Zsigmond Kisfaludi-Stróbl auf dem Gellértberg

230 Meter über dem Meeresspiegel und 140 Meter über der Donau ragt der "Kleine" mit der großen Geschichte aus der Erde heraus. Wer den am Nordufer der Donau zu findenden Gellértberg besteigt, wird mit dem wohl schönsten Blick auf Budapest belohnt. Das herrliche Panorama über Pest und Buda findet durch die blaue Donau mit ihren neun imposanten Brücken und den Schiffen eine wunderbare Ergänzung.

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Seinen Namen erhielt der Berg von dem als heiligen Gellért bekannten, aus Venedig stammenden Bischof Gerhardus. Der Gottesmann war ein eifriger Missionar und bekehrte die Ungarn zum christlichen Glauben. Doch im Jahr 1046 begehrten die heidnischen Magyaren gegen ihn auf und forderten seinen Tod. Überlieferungen erzählen, dass Gerhardus in einem Fass von jenem Berg hinunter gestoßen wurde, auf dem heute ein Denkmal zu seinen Ehren steht.

Kaiser Wilhelm II. spendete der Stadt Budapest zur Aufstellung von Denkmälern historischer Persönlichkeiten Geld und so steht seit dem Jahr 1904 der steinerne Bischof am Fuße der Elisabethbrücke 25 und hält zornigen Blickes der sündigen Stadt das Kreuz entgegen.

Traumhafter Ausblick über die Donau

Parkanlage auf dem Gellértberg

Ein idyllischer Weg führt zur Bergspitze

Der Gellértberg war schon in frühgeschichtlicher Zeit befestigt. Die im Jahr 1850 errichtete Zitadelle steht zur Besichtigung offen und eröffnet zudem einen wunderbaren Blick über Budapest. Die in mittelalterlicher Bauweise konstruierte Festung war ein Ausdruck der militärischen Überlegenheit und Stärke von Budapest. So ist es nicht verwunderlich, dass die Ungarn die Bergspitze und die Zitadelle auch während des Zweiten Weltkrieges mit allen Mitteln verteidigten. Dennoch wurde die Feste im Laufe der Schlachten schwer beschädigt und fiel am 12. Februar 1945 schließlich den sowjetischen Truppen zu. Doch die Budapester waren noch immer stolz auf ihre Zitadelle und so wurde das Trutzwerk in den kommenden Jahren erkonstruiert – heute zählt die Feste sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Mahnmal gegen den Krieg

Seit dem 20. Jahrhundert dient die Zitadelle nur noch friedlichen Zwecken: Die einzige Belagerung, die hier noch stattfindet, ist die durch Touristen. Sie sind sich darüber einig, dass der Biergarten der Anlage ein idealer Ort ist, um bei einem kühlen Bier den Ausblick auf Budapest zu genießen. An heißen Sommertagen kann es auf der Zitadelle deswegen entsprechend rege zu gehen. In den Bogengängen des inneren Hofes hängen Bildtafeln zur Geschichte der Festung. Hinter den drei Meter dicken Backsteingewölben der ehemaligen Kasematten (ein unterirdisches Gewölbe zum Schutz vor Artilleriebeschuss bietet) ist ein Restaurant untergebracht.

Auf der südlichen Spitze des Gellértberges erhebt sich das schon von weitem sichtbare Befreiungsdenkmal von Zsigmond Kisfaludi-Stróbl. Die weibliche Figur hält einen Palmenzweig gen Himmel und ist als ein Mahnmal gegen den Krieg und seine Gräuel zu verstehen. Im Gegensatz zu der Skulptur eines russischen Soldaten, die im Jahr 1992 entfernt und im Szoborpark 33 genannten Skulpturenpark- oder Statuenmuseum untergebracht wurde, steht die Frauenstatue noch immer auf dem Gellértberg.

Ein Besuch der Zitadelle lohnt vor allem an den Wochenenden im Sommer, denn dann finden vor der beeindruckenden Kulisse lange Freiluftdisconächte statt.

Blick zu den Statuen

UNESCO-Weltkulturerbe: Die Zitadelle

Kanone vor der Zitadelle