Dreifaltigkeitsplatz, Budapest

Der Szentháromság tér genannte Dreifaltigkeitsplatz mit der Pestsäule

Auf einem schmalen, lang gezogenen Plateau liegt das Budapester Burgviertel an der Spitze der Budaer Berge Budapests. Dieses Areal erscheint fast wie eine eigene, kleine und romantische Stadt: An den gepflasterten Straßen reihen sich alte Häuser mit bunten Fassaden und blühenden Gärten. Jedes der Gebäude ist ein einzigartiges Denkmal und dementsprechend oft fotografiert.

Aufwendig gestaltet: Die Pestsäule

Die verwinkelten Gassen führen jedoch nicht nur an Kirchen und Museen vorbei, sondern auch an Relikten aus dem Mittelalter. Ohne Frage verwandeln diese bewundernswerten Gebäude das bezaubernde Burgviertel in ein kleines Märchenland.

Auf dem Szentháromság tér genannten Dreifaltigkeitsplatz locken die zahlreichen berühmten und schönen Bauwerke stets Besucher an. Der Platz ist der Altstadtkern am Burgberg (Várhegy) und bietet viel Raum für Entdeckungen: Angefangen bei der wunderschönen Matthiaskirche 20 aus dem 13. Jahrhundert, über das alte Rathaus bis hin zur Statue von König Stephan I..
In der Mitte des Dreifaltigkeitsplatzes steht die über und über mit Heiligen- und Engelsfiguren geschmückte Pestsäule aus dem 18. Jahrhundert: Dieses Monument wurde von den Überlebenden des Schwarzen Todes gestiftet. Die Westseite des Dreifaltigkeitsplatzes wird von einem modernen, weiß verputzten Backsteingebäude begrenzt. In diesem Haus befindet sich das Besucherzentrum für ausländische Journalisten. Fraglich ist nur, ob es wirklich dieses Bauwerk ist, das alle Blicke auf sich zieht – Böse Zungen vermuten, dass es eher die Statue des nackten, bärtigen Mannes mit Hut ist, der gerade durch ein Horn die neuesten Nachrichten in Budapest verkündet.

Statue des Komponisten Béla Bartók

Das Haus Nummer Sieben an der vom Wiener Torplatz bis zum Dreifaltigkeitsplatz 16 führenden Táncsics Mihály utca beherbergte im Jahr 1800 einen sehr prominenten Gast: Ludwig van Beethoven. Heute zeigt das Budapester Museum für Musikgeschichte in dem barocken Stadt-Palais Instrumente aus verschiedenen Epochen. Darüber hinaus sind die Violinen, Bratschen, Oboen und anderen Instrumente eines von Joseph Haydn dirigierten Orchesters zu sehen.

Der Komponist Béla Bartók (1881 bis 1945) steht nicht nur in der ungarischen Musikhistorie im Mittelpunkt, sondern auch im Budapester Museum für Musikgeschichte. Bartók entwickelte einen eigenständigen Klangstil, der zwar von Dissonanzen durchsetzt war, aber auf die Jugend eine ungeheure Wirkung hatte. Im Musikhistorischen Museum erhält man einen interessanten Einblick in sein Leben und Werk sowie auf seine Verdienste.

In der Regel ist das Budapester Museum für Musikgeschichte außer montags immer von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Neben den Ausstellung werden hier auch häufig schöne Konzerte veranstaltet.

Antike Waffen im Militärmuseum

Die Promenade Tóth Àrpád sétany führt am Budapester Burgberg entlang und eröffnet einen wunderschönen Ausblick auf die Budaer Berge. Im Tal kann man von weitem den riesigen weißen Südbahnhof und den runden Glasturm des Budapester Hotels sehen. In nördlicher Richtung läuft man direkt auf mehrere mächtige, gusseiserne Kanonen zu. Sie sind die Wächter des Hauses Nummer 40 mit dem Kriegshistorischen Museum. In dem Ausstellungshaus sind Waffen aus den verschiedensten Zeitepochen zu sehen. Neben Piken, Schwertern und Armbrüsten versetzt vor allem der sowjetische Abfangjäger MIG-21 die Besucher in Staunen. Zudem dokumentieren Uniformen, Orden, Flaggen und vieles mehr den jahrhundertelangen Kampf der Ungarn um Unabhängigkeit und Selbstbestimmung.

Unterirdisches Labyrinth: Die Höhler unter der Burg

Wandmalereien in den Höhlern

Die Höhlen boten auch Schutz

Unter den Bergen erstreckt sich ein netzartiges System von Felsengängen, unterirdischen Brunnen und natürlichen Höhlen. Außerdem gab es in den hiesigen Häusern Keller, die mehrere Stockwerke tief in den Erdboden reichten. Diese Gewölbe boten der Bevölkerung während Feuerbrünsten, Epidemien und feindlichen Belagerungen Zuflucht und Schutz. Im Mittelalter wurden die Keller miteinander verbunden und dienten so der militärstrategischen Nutzung. Aber auch die Spuren des Zweiten Weltkrieges kann man in dem Höhlensystem noch finden: Neben den Resten der alten Brunnenanlagen ist ein alter Gefechtsstand der deutschen Wehrmacht zu sehen.

Dieses Kellerlabyrinth, von dem etwa ein Achtel besichtigt werden kann, wurde nach und nach um ein unterirdisches Museum, ein Teehaus, den Weinkeller und ein Höhlenkino erweitert. Mit einer historischen Öllampe in der Hand kann man sich hier auf die Erkundungstour begeben.

In der Regel sind die Höhlen täglich von 09:30 bis 19:30 Uhr für Besucher zugänglich.